Selbstmord Dialog-Religion Magie als Wissenschaft

Sehr geehrte Leser,
im gegenwärtigen Deutschland gibt es neben anderen merkwürdigen Tatsachen diejenige, dass sich jedes Jahr ca. Zwölftausend Menschen selbst das Leben nehmen, darunter eine erhebliche Anzahl junger Menschen zwischen 15 und 25 Jahren. Es erstaunt mich die Gleichgültigkeit, mit der die regierenden Politiker diesem Drama zuschauen, denn es ist ihnen nach meinem Wissen noch nie eine öffentliche Debatte wert gewesen. Inzwischen gibt es Internetforen, in denen sich vor allem Jugendliche zum Gruppenselbstmord zusammenzuschließen versuchen. Da ich nicht glaube, dass die christlichen Kirchen die Mittel besitzen, um über die Folgen eines Selbstmordes konkrete Aussagen zu machen, habe ich ein paar Sätze herausgesucht, die dieses ernste Problem aus okkulter Sicht beleuchten.
Wuppertal, 6. Juli 2002
Dieter Rüggeberg

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„Zu den verschiedenen Gefühlen, die dem Menschen im Leben anhaften, gehört besonders das eigentliche Daseinsgefühl, das Lebensgefühl, die Freude am Leben überhaupt, am Drinnenstecken im physischen Körper. Darum ist es eine Hauptentbehrung, keinen physischen Körper mehr zu haben. Wir werden nun dadurch das furchtbare Schicksal und die entsetzlichen Qualen jener Unglücklichen verstehen, welche durch Selbstmord aus dem Leben scheiden. Beim natürlichen Tod ist die Trennung der drei Körper verhältnismäßig eine leichte. Selbst bei Schlagfluß oder sonst einer schnellen natürlichen Todesart ist in Wirklichkeit schon längst die Trennung dieser höheren Glieder voneinander vorbereitet worden; sie trennen sich leicht, und die Entbehrung des physischen Leibes ist dann nur eine sehr geringe. Aber bei einer so gewaltsamen plötzlichen Trennung vom Körper wie bei einem Selbstmörder, wo noch alles gesund ist und noch fest zusammenhält, da tritt unmittelbar nach dem Tode eine starke Entbehrung des physischen Körpers aus, die furchtbare Leiden verursacht. Es ist ein furchtbares Schicksal. Der Selbstmörder fühlt sich wie ausgehöhlt und beginnt nun ein grausiges Suchen nach dem so plötzlich entzogenen physischen Körper. Nichts läßt sich damit vergleichen (Rudolf Steiner, GA95, Vor dem Tore der Theosophie, S. 32)"

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„Wenn der Mensch Selbstmord begeht, hat er sein Ich mit dem physischen Körper identifiziert. Daher entsteht nachher um so heftiger die Gier nach dem physischen Körper. Er kommt sich dann vor wie ein ausgehöhlter Baum, wie einer, der sein Ich verloren hat. Er hat dann einen fortwährenden Durst nach sich selbst (R. Steiner, GA93a, Grundelemente der Esoterik, S. 95/96)"

„Das ist die Reinigung im Kamaloka der Inder, im verzehrenden Feuer. Der Mensch muß sich abgewöhnen, einen Körper zu haben.
Der Tod erzeugt in ihm zuerst die Wirkung einer ungeheuren Leere. Beim gewaltsamen Tod und beim Selbstmord sind diese Gefühle der Lehre, des Durstes und des Brennens noch viel schrecklicher. Der Astralleib, nicht dazu vorbereitet, außerhalb des physischen Leibes zu leben, reißt sich unter Schmerzen davon los, während beim natürlichen Tode der reif gewordenen Astralleib sich leicht löst (Rudolf Steiner, GA94, Kosmogonie, S. 63)."

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„Nr. 317: Lotifar (23° Steinbock) -- Eine schwierige Aufgabe in der Erdgürtelzone hat dieser Vorsteher zu erfüllen. Sein Walten und Wirken erstreckt sich darauf, verzweifelte Menschen vor dem Selbstmord durch die innere Stimme zu warnen und sie nach Möglichkeit von ihrem Vorhaben abzubringen. Durch seine Untergebenen läßt er einem jeden sich in schweren Nöten, in Enttäuschungen und Verzweiflungen befindlichen Menschen eingeben, daß das Leben heilig ist und sich durch nichts ersetzen läßt. Millionen Menschen hat Lotifar durch diese Intuition vor unüberlegten Schritten bewahrt, indem er ihnen noch im letzten Augenblick eine gute Eingebung oder Situation schaffen konnte, die Selbstmordgedanken verscheuchte. Menschen, die sich durch nichts von ihrem Vorhaben abbringen ließen und dennoch Hand an ihr Leben legten, überwacht dann Lotifar mit seinen Dienern, damit diese in der astralen Welt nicht eher zum vollen Bewußtsein kommen, bis ihre normale Lebenszeit auf dieser Erde abgelaufen ist. Erwacht dann der Selbstmörder aus dem Dämmerzustande zum vollen Bewußtsein, übernimmt ihn ein anderer Vorsteher, der die Inkarnation des Menschen lenkt und überwacht. Dieser sorgt dann schon dafür, daß sich die nächste Verkörperung eines Selbstmörders in Verhältnissen abspielt, wo er das Versäumte, was er auf der Erde durch sein Schicksal lernen sollte, getreulich nachholt. Ein jeder Mensch, der sich mit Selbstmordgedanken befaßt, sollte einsehen, daß es tatsächlich ein großer Unsinn ist, sein Leben vorzeitig und gewaltsam beenden zu wollen, da er durch diese Willkür an seinem Schicksal gar nichts ändert, sondern im Gegenteil, er verlängert nur unnütz die Zeit seiner Schulung und Ausbildung des Geistes und vergrößert damit gleichzeitig sein Leiden (Franz Bardon „Die Praxis der magischen Evokation")."