Franz Bardon: Die Praxis der magischen Evokation Start / Home Magie

Eine Warnung für Unvorsichtige!

Leider erlebe ich immer wieder, dass ungeschulte Interessenten davon reden, mit geistigen Wesen Kontakt aufnehmen zu wollen, ohne die dafür notwendige Reife durch die Praxis des Werkes `Der Weg zum wahren AdeptenA erworben zu haben. Zwar ist mir selbst völlig unverständlich, dass jemand die reichlich gegebenen Warnungen von Franz Bardon einfach übergeht, aber die Menschen sind eben verschieden veranlagt. Damit ich nicht immer wieder gezwungen bin, entsprechende Briefe zu beantworten, habe ich nachfolgend die wesentlichen Punkte noch einmal zentriert dargestellt.
Wuppertal, 11. Juli 2001
Dieter Rüggeberg


Franz Bardon

Die Praxis der magischen Evokation

S. 125: Die Herstellung eines Kontaktes mit einem menschlichen Wesen bedingt die Beherrschung der Elemente, des Licht- und Akashaprinzipes seitens des menschlichen Wesens und bei dem, das die Verbindung respektive einen Paktabschluß mit dem menschlichen Wesen anstrebt, eine höhere Intelligenz und magische Reife. Vom hermetischen Standpunkt aus betrachtet ist diese Paktart durchaus durchführbar und wird von einigen Zauberern praktiziert, ohne daß sich diese von der Umwelt durch etwas Ungewöhnliches oder Übernatürliches unterscheiden. Nur dem tatsächlich gut geschulten Hellseher und dem Auge eines wahren Magiers ist es möglich, eine Pakteingehung zu erkennen. Gewöhnlich wird der Zauberer auf diese Art des Paktes von dem Wesen aufmerksam gemacht, und namentlich die Elementewesen, die ja der Erde am nächsten sind, bieten sie einem Zauberer an.

S. 132: Es gibt zwei Hauptarten des passiven Verkehrs, und zwar ist die erste die spiritistische, wo entweder der Spiritist selbst das Medium für den Kontakt und Verkehr mit dem Wesen ist C durch mediales Schreiben, Hören, Sehen usw. C. Die zweite Verkehrsmöglichkeit ist die, daß ein Hypnotiseur oder Magnetiseur mittels eines somnambulen Mediums die Verbindung mit einem Wesen eingeht und mit diesem dauernd in Kontakt bleibt, wobei es sich ganz gleich bleibt, ob er nur seine Neugierde befriedigen will oder ob er das Wesen für bestimmte Wirkungen auf der Mental-, Astral- oder grobstofflichen Welt gewinnt. Sind der Hypnotiseur oder der Spiritist nicht magisch geschult, haben sie die magische Reife und Entwicklung nicht hinter sich, dann geht es im einen wie im anderen Fall immer auf Kosten der Gesundheit des betreffenden Mediums. Viele Medien und Spiritisten, die dauernd in Verbindung mit einem einzigen Wesen waren und von diesem vielfach Gebrauch machten, so daß sie gewissermaßen von dem Wesen abhängig wurden, woraus ein indirekter Pakt entstanden ist, mußten dies mit schweren gesundheitlichen Schäden am mentalen, astralen und grobstofflichen Körper bezahlen. So manche Irrenanstalt könnte von derartigen bedauerlichen Fällen die beste Zeugenschaft abgeben.

All das hier Angeführte bezieht sich vor allem auf die negativen Arbeiten von Zauberern und Nekromanten mit negativen Kräften und den damit verbundenen Gefahren. Im Nachstehenden möchte ich noch den wahren Magier, der den Weg der wahren Entwicklung verfolgte und die Verbindung mit guten Wesen ohne Unterschied ihres Ranges und ihrer Zonen anstrebt, darauf aufmerksam machen, daß sich ein wahrer Magier nicht einmal von einer guten Intelligenz, einem guten Wesen, abhängig machen soll. Er kann zwar nach eigenem Dafürhalten die Verbindung mit guten Wesen jederzeit angehen, sich aber nicht an ein einziges Wesen, das ihm etwa besonders zusagt, anschließen, da auch dies zu einem Pakt führen könnte, ähnlich wie es bei den negativen Wesen der Fall ist, nur wären die Gefahren für einen wahren Magier, der mit guten Wesen arbeitet, nicht so groß und verhängnisvoll.

S. 133: Es gibt auch Anleitungen und Methoden, wie man einen Pakt mit einem Genius jeglicher Zone abschließen kann, der dann dem Magier in jeder Hinsicht mit Rat und Tat zur Seite steht. Ein wahrer Magier wird im Laufe seiner Entwicklung die Verbindung mit guten Wesen wohl anknüpfen, was ja erforderlich ist, da er alle Sphären kennenlernen und beherrschen muß, aber er darf sich nicht von einem einzigen Wesen, ob Engel oder hochstehender Intelligenz, abhängig machen. Durch die Anlehnung an ein gutes Wesen würde der Magier, ähnlich wie der Zauberer, die Vibration oder Schwingung der betreffenden Ebene, aus der das gute Wesen stammt, in sich aufnehmen, sich mit der Zeit mit der Schwingung derart influenzieren, daß er allmählich die ganze Beschaffenheit des Wesens annimmt. Dieses Wesen wird natürlich keinen schriftlichen Pakt abschließen wollen. Es gibt aber auch Methoden, die dazu führen, daß ein Magier mit einer bestimmten höheren positiven Intelligenz auf die gleiche Art eine schriftliche Verbindung, also einen Pakt, eingeht. Durch den Paktabschluß gewinnt zwar der Magier die Sicherheit, daß das Wesen ihn in jeder Hinsicht schützt, ihm behilflich ist, ihn warnt und ihm jeden guten Dienst erweist, jedoch nach dem Ableben des Magiers zieht ihn das Wesen automatisch in seine Sphäre. In dieser Zone dient der Magier nicht zwangsmäßig seinem Schutzengel, sondern freiwillig. Da ein solcher Magier dauernd mit den guten Kräften verbunden ist, wird er zu einem Teil dieser Ebene und verliert das Bedürfnis, höher zu steigen oder sich in andere Zonen zu begeben. Er begnügt sich mit seinem Dasein, und der evolutive Aufstieg ist dadurch zeitweise eingestellt. Erst dann, wenn der Magier von der Göttlichen Vorsehung zu einer bestimmten Aufgabe in die Erdzone oder in die materielle Welt zur Wiederverkörperung geschickt wird und als Mensch die ihm gestellte Aufgabe erfüllen soll, beginnt er sich danach zu sehnen, eine über ihn gestellte Ebene kennenzulernen. Verkörpert sich dann der Magier, der in einer bestimmten Zone mit einem Genius verbunden war, in unsere grobstoffliche Welt, dann zeigt sich eine solche Verbundenheit in einer besonderen Genialität entweder auf dem Gebiet der hermetischen oder anderen Wissenschaft, z. B. Kunst, Literatur usw. Demnach ist der Vorgang, ob negativ oder positiv, derselbe, und ein wahrer Magier wird sich durch einen Pakt mit einem Genius oder Engel in seiner Entwicklung nicht aufhalten lassen und seinen höheren Aufstieg hemmen. Empfindet der Magier gleiche Zuneigung allen Wesen gegenüber, so hält er dadurch sein Bewußtsein aufrecht, ein vollkommener Mensch zu werden, erschaffen nach dem Ebenbilde Gottes, und er repräsentiert seine Vollkommenheit in der Widerspiegelung der Göttlichkeit. Er ist an keine Sphäre gebunden, wird von keiner beeinflußt und kann so die wahre Vollkommenheit erreichen, vorausgesetzt, daß kein einziges Element in ihm vorherrscht und er das absolute Gleichgewicht der Kräfte und Mächte in sich entwickelt hat und im Laufe seiner weiteren Entwicklung dauernd beibehält.

S. 137: Die Einstellung für die Kontaktherstellung mit einem Vorsteher, d. h. mit einem höheren Wesen, besser gesagt mit einer höheren Intelligenz, ist bei einem wahren Magier eine ganz andere als bei einem Zauberer, dem sogenannten Schwarzmagier. Letzterer will ohne jegliche Anstrengung und ohne richtige Vorbereitung und magische Entwicklung Wesen in seine Macht bekommen, damit ihm dieselben dienen und ihm alle seine Wünsche verwirklichen helfen. Nur vergißt der Zauberer leider dabei, daß er dadurch sein Karma belastet, ferner, daß es auf Kosten seiner Evolution und vor allem seiner magischen Entwicklung geht. Wesen, die einem Zauberer dienen, tun dies nicht ohne gehörige Rückzahlung. Vom materiellen Standpunkt aus könnten solche Dienste eigentlich nur als eine Art Anleihe betrachtet werden. In Wirklichkeit ist ein Zauberer ein Sklave der Wesen, denn nach Ablauf seines Übereinkommens C Paktes C muß, wie ich schon vorhin sagte, der Zauberer alles zurückgeben. Das wissen die Wesen genau, und ihre dem Zauberer gegenüber bezeugte Untertänigkeit, durch die sie ihn versichern, ihm bereitwillig zu dienen und ihm jeden Wunsch zu erfüllen, verleitet leider den Zauberer zu der irrigen Anschauung, daß er Herr über diese Wesen geworden sei. Seine Wünsche, seine Ansprüche an diese Wesen steigern sich im Laufe der Verbindung mit ihnen, und der Zauberer entwickelt sich allmählich zu einem Nimmersatt. Erst unmittelbar vor Ablauf seines Paktes wird dem Zauberer klar, was er begangen hat und was für eine karmische Verantwortung er sich aufbürdete. Dann ist es aber gewöhnlich schon zu spät, und alle eventuellen Ratschläge und empfohlenen Anleitungen, wie etwa von einem abgeschlossenen Pakt loszukommen wäre, sind vom hermetischen Standpunkt aus undurchführbar und zwecklos und in den Augen eines echten Magiers geradezu lächerlich. Einmal geschaffene Ursachen, ganz gleich auf welche Art, müssen laut Gesetz von Ursache und Wirkung abgetragen und ausgeglichen werden.

S. 170: Will der Magier dauernd in Kontakt mit irgendeiner Sphäre oder einem Wesen sein, dann braucht er nichts anderes zu tun, als das Siegel ständig bei sich zu tragen, und zwar entweder als Anhänger, als Ring oder in einer anderen Form. Es ist jedoch nicht empfehlenswert, allzulange oder gar das ganze Leben hindurch ein Amulett mit dem Zeichen eines Wesens, ganz gleich, welcher Sphäre angehörend, zu tragen, da der Magier dann zu abhängig von dem betreffenden Wesen wird und das Gleichgewicht, respektive seine magische Autorität, verlieren kann. Der geschulte Magier kann sich, sobald er die Wesen beherrscht, ohne weiteres selbst ein Siegel herstellen, in das er den Charakter des gewählten Wesens mit dem zuständigen Zeichen eingraviert und das Siegel dann persönlich auf magische Art und Weise mit den Eigenschaften des Wesens ladet, ohne erst einen Kontakt mit dem Wesen herstellen zu müssen, also ohne jede vorherige Evokation. Die Ladung ist dann so vorzunehmen, wie ich sie bereits in meinem ersten Werk "Der Weg zum wahren Adepten" im Kapitel über die Ladung von Talismanen lehrte. Diese magische Praktik kann der Magier, wohlgemerkt, nur dann vornehmen, wenn er Herr jenes Wesens ist, also wenn er das Wesen schon einmal im Leben beherrschte, d. h. unter seinen Willen bekommen hat. Beherrscht er das Wesen nicht und führt die soeben beschriebene Praktik dennoch durch, so kommt er durch das Laden automatisch mit den Eigenschaften des Wesens und mit dessen Sphäre unmittelbar in Kontakt, ohne Rücksicht darauf, ob er dies wünscht oder nicht. Eine magisch-talismanische Ladung von Siegeln darf demnach erst dann vorgenommen werden, wenn man durch magische Evokationen absoluter Herr des Wesens oder der Intelligenz geworden ist.

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Dieter Rüggeberg
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Die Seitenzahlen beziehen sich auf die Auflage aus dem Jahre 2006 Adresse: magie-info.de